MELDUNG

Irische Datenschutzbehörde verhängt 225 Millionen Euro Bußgeld gegen WhatsApp

Fast drei Jahre nach der Einleitung von Untersuchungsmaßnahmen erließ die irische Datenschutzbehörde am 1. September 2021 aufgrund von Verstößen gegen das Transparenzverbot eine Rekord-Geldbuße in Höhe von 225 Millionen Euro gegen den Messenger-Dienst WhatsApp.

Die Geschäftspraxis von WhatsApp erfülle aus Sicht der irischen Datenschutzbehörde die Anforderungen der DSGVO nicht. Insbesondere darüber, dass die Nutzerdaten von WhatsApp an andere Unternehmen des Facebook-Konzerns weitergegeben werden, informiere das Unternehmen seine Nutzer nicht ausreichend. Damit verstoße WhatsApp gegen die Informations- und Transparenzvorgaben der Art. 12 ff. DSGVO. Mit dem Bußgeld wies die irische Datenschutzbehörde WhatsApp zugleich an, die sanktionierte Art der Datenverarbeitung abzuändern.

Es handelt sich bei dem Bußgeld gegen WhatsApp um die zweithöchste Geldbuße, die je in Europa aufgrund eines DSGVO-Verstoßes ausgesprochen wurde. Die seit Mai 2018 geltende Datenschutzgrundverordnung sieht den Erlass von Bußgeldern in Höhe von bis zu 4 % des weltweit erzielten Jahresumsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahrs eines Unternehmens vor. In diesem Umfang machte die irische Datenschutzbehörde von der Ermächtigung jedoch nunmehr erstmalig Gebrauch. In der Vergangenheit zeigte sich die irische Datenschutzbehörde in Datenschutzfragen „liberal“, was dazu führte, dass viele internationale Konzerne (z.B. Facebook, Google und Apple) eine europäische Niederlassung in Irland errichteten.

WhatsApp kündigte bereits an, rechtlich gegen den Bußgeldbescheid vorzugehen. Es bleibt daher abzuwarten, ob die Entscheidung der irischen Datenschutzbehörden rechtskräftig wird.


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