Am 3. März 2021 kündigte Google an, die Verwendung von Drittanbieter-Cookies in seinem Browser „Chrome“ auslaufen zu lassen und künftig auch keine alternativen Identifikationskanäle Dritter mehr zuzulassen. Damit folgt Google anderen großen Webbrowsern wie Firefox und dem Apple-Dienst Safari, die Cookies von Drittanbietern schon seit einiger Zeit standardmäßig blockieren.
Stattdessen möchte Google seine Werbeprodukte (z.B. Google Ads) fortan mit „datenschutzrechtlichen APIs“ betreiben, die nach eigenen Angaben von Google „eine individuelle Nachverfolgung verhindern und gleichzeitig Ergebnisse für Werbetreibende und Publisher“ liefern. Künftig dürfte Werbung im Internet damit auf Machine Learning basieren. Etwaige Datenlücken werden gefüllt, indem Algorithmen aussagekräftige Messwerte berechnen, ohne dass eine Zuordnung zum konkreten User erfolgt. Hierfür werden nur noch anonymisierte und ausgewertete Verlaufsdaten, also statistische Daten benötigt.
Diese Entwicklung ist aus datenschutzrechtlicher Sicht grundsätzlich begrüßenswert, da nicht länger individuelle Verhaltensmuster über die Aktivitäten einer natürlichen Person im Internet erstellt werden. Gleichwohl ist zu erwarten, dass weiterhin Daten über Internetnutzer gesammelt werden, die zwar möglicherweise nicht mehr dem Einzelnen, aber dennoch einer (noch näher zu bestimmenden) Gruppe bzw. „Kohorte“ anonym zugeordnet werden können.
Die datenschutzrechtliche Rechtmäßigkeit dieser Alternativ-Maßnahmen ist derzeit noch nicht vollends absehbar und wird von der konkreten Ausgestaltung der einzelnen Werbemaßnahmen abhängen. In jedem Fall dürften aber Anpassungen von Cookie-Banner und Datenschutzerklärungen erforderlich werden. Zudem bleibt abzuwarten, wie die Werbebranche auf die neuen Einstellungen reagieren wird und ob andere Themen, z.B. E-Mail-Tracking weiter an Bedeutung gewinnen werden.
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